Die seltsamen Wege von DHL…

OK. Ich bin krank. Richtig fett krank. Ich huste mich weg, ich hab Fieber, schniefe durch die Gegend und zu allem Überfluss kommt jetzt auch noch Herpes dazu. Das Schlimmste? Ich bin so fertig (und ansteckend), dass ich nicht zur Arbeit darf oder das könnte*grrrr*.

Um mir das Leben ein bisschen netter zu machen, habe ich mir ein neues Handy bestellt. Was soll man auch tun, wenn man nicht mal mehr Appetit auf Schokolade hat und sowieso ein neues Handy braucht, weil die Klappe vom Alten hin ist und jeden Anruf torpediert, indem sie einfach von selbst wieder zuklappt (und auflegt).

Das Aussuchen des Handys war ein Kampf für sich. Ich will kein Smartphone. Ich habe eine Prepaid-Karte mit sehr günstigen Konditionen, da ich hauptsächlich meinem Mann SMS schicke und ihn anrufe, wenn er Spätschicht hat. 15€ halten locker zwei Monate. Ich bin ein Technik-Nerd. Wenn ich mir also ein Smartphone zulege mit all dem lustigen Spielkram und dem Internet unterwegs, will ich es auch nutzen und brauche einen neuen Vertrag, der mich dann (da ich ja noch kein Samrtphone habe) ca. 50€ im Monat kostet. 50€ monatlich für etwas, dass ich derzeit nicht brauche oder vermisse und was wahrscheinlich noch mehr stresst, weil man überall arbeiten und e-mailen kann. Und vor allem wird man sozial nicht mehr haltbar. Ich sehe das immer wieder bei Smartphone-Besitzern, die sich in Gesellschaft nur noch mit der Technik beschäftigen, anstatt sich mit dem Gegenüber zu unterhalten…

Nach langer Suche habe ich ein Handy gefunden, dass mir gefällt. Ein Nokia 2710. Es ist kein Smartphone, hat ein kostenloses Navi inklusive, keinen anfälligen Mechanismus wie Schiebe- oder Klapphandys. Außerdem hat meine Schwester das gleiche Handy und es überlebt bislang auch ihr Baby. Das überzeugt. Auch wenn Nokia Stellen abbaut. Ist nicht toll, aber bei denen läuft das Geschäft tatsächlich schlechter und ich mag Nokia, verdammich!

Lange Vorrede *lufthol*.

Heute bekomme ich eine SMS von DHL, dass mein Handy  da ist. Ich hatte es an die Packstation im Ort schicken lassen, damit ich es zu jeder Zeit abholen kann. Mir war nicht klar, dass der Arzt mich so lange krankschreibt und ich auch zu Hause anzutreffen gewesen wäre… Kleiner Blick auf die SMS. Aha. Packstation konnte nicht gefunden werden. Die ist da, wo sie immer ist, neben dem Aldi, 100 Meter über den Parkplatz von der Post. Blick auf die SMS. Weiterleitung des Pakets zur Filiale. OK. Vielleicht ist die Packstation defekt. Zu groß ist das Päckchen bestimmt nicht.

In der SMS steht, ich kann das alles am nächsten Werktag abholen. Ich kenne die Postangestellte im Ort. Sehr nett. Sie reicht mir das bestimmt auch jetzt schon raus. Der DHL-Fahrer war ja schließlich schon im Ort. Dann ist das Päckchen auch in der Filiale. So denkt ein logischer Mensch. Selbst mit Fieber. Ich quäle mich also aus dem Bett, ziehe mich an und fahre bei fürchterlichen Minusgraden mit meinem Mann in den Ort und gehe gleich zur Post. Kein Päckchen da.

Aha. Die nette Postmitarbeiterin fragt mich nach der SMS. Ich zeige sie ihr und sie sagt, dass ich das Päckchen morgen abholen kann. Es sei noch nicht in der Filiale. Ich schaue sie fragend an und bemerke, dass die Packstation doch 100m weiter sei. Sie erklärt mir, dass DHL die Päckchen wieder mitnimmt zum Verladezentrum (70km entfernt) und am nächsten Morgen dann alles in der Filiale zustellt. Ich schaue sie ungläubig an. Sie zuckt die Schultern. Zitat: „Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?“

Ich fasse zusammen. Die Packstation ist voll oder defekt oder das Päckchen ist zu groß. Also muss das Päckchen an die Filiale geschickt werden. Dass wird nicht umgehend gemacht. Auch nicht, wenn die Filiale 100  Meter entfernt ist. Also fahren die Päckchen wieder 70km zurück ins Verladezentrum, um am nächsten Morgen die gleiche Strecke wieder zurück zufahren und die Päckchen wieder zuzustellen. Und dass nennt man dann wirtschaftlich? Unkompliziert? Kundenfreundlich? Umweltschonend?

Also bitte!

Davon mal abgesehen: Ich will mein Spielzeug!!!!!!

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