AUA!

Ich bin diese Woche krankgeschrieben. Sehr zu meinem Leidwesen. Meine Kollegin ist im Urlaub und ich sollte sie eigentlich vertreten und nun lasstet alles auf den Schultern eines anderen Kollegen. Und ich habe sooo viel Arbeit. ARGH! Aber nun gut. Ich eiere mit meiner Erkältung nun schon seit August rum und mein Arzt hat sehr eindringlich und mit dem sei-nicht-kindisch-Gesichtsausdruck sowie passender Stimmlage sein Urteil verhängt.

Er hatte ja recht! Es geht mir bescheiden. Das ganze Programm. Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, die Nase läuft Marathon, schlapp, Halsweh. Den schmerzenden Finger hab ich mir allerdings ne Woche zuvor bei einem Sturz eingehandelt. Kapselriss. Kommt davon, wenn der Rutsch-Stopp unter dem Teppisch in der Küche nicht mehr stoppt, sondern nur noch rutscht. Tat fies weh, als es passiert ist, jetzt stört es hauptsächlich und tut weh, wenn ich versuche den Finger zu ausgiebig zu benutzen (tippen geht, handschriftlich was festhalten nur schlecht).

Gestern hat es dann auch meinen Magen erwischt. Ich erspare Euch mal die Details. Nachdem mein Verdauungstrakt wieder leer war, habe ich mich mit ungetoastetem Sandwichtoast so langsam wieder herangetastet. Ich habe also hier ganz unfein vorm PC gesessen (mein Mann war bei der Arbeit), mir bei YouTube romantische Szenen aus meinen Lieblingsfilmen angeschaut *schmacht* und Toast gefuttert. Irgendwann hab ich es dann mit Honig, Marmelade und Nutella versucht und war stolz, dass sich nichts gerührt hat.

Es war später geworden als gedacht, was wohl daran lag, dass ich nachts zuvor 12 Stunden geschlafen hatte (das tut mal richtig gut) und erst um 11 aufgestanden war. Ich wollte noch im Bett ein bis zwei Seiten lesen. Aber erst Geschirr und co (2 Frühstücksteller, ein Buttermesser, eine leere Flasche Cola light, den Sandwich-Toast, einmal Marmelade, einmal Honig und einmal Nutella) in meinen Armen verteilt und ab nach unten in die Küche.

Ca. 5 oder 6 Stufen vor der Küche erwische ich mit der Ferse nur die Kante der Stufe und rutsche weg. Man hat erstaunlich viel Zeit während eines solchen Sturzes und ich dachte immer: Oh Gott! Nicht in Scherben fallen! Irgendwie habe ich es dann auch geschafft, alle Gläser, Teller und Messer so auf der Treppe zu platzieren, dass sie nicht kaputtgehen.

Von mir kann ich das leider  nicht sagen. Ich hatte mich beim Fallen nach links gedreht, in der Hoffnung, schell wieder hochzukommen. Geht bloß nicht mit vollen Händen. Den gleichen Zweck sollte das Hohlkreuz erfüllen. Hat auch nicht funktioniert und ich bin statt nur einer gleich drei Stufen runtergehauen. Mit voller Wucht (drei Mal) auf die linke Gesäßhälfte. Ich habe es irgendwie geschafft, mich halb krabbelnd, halb kriechend auf den Teppich in der Küche zu retten.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich vor Schmerzen geschrien hab. Und gejault. Und gewimmert. Zu Anfang war ich sehr überzeugt, dass ich mir was Wichtiges gebrochen hatte. Mir war speiübel vor Schmerz. Trotz aller Schmerzen erstmal durchprobieren, ob sich alles bewegt, was sich bewegen sollte. Nicht mehr und nicht weniger. Gut. Nichts gebrochen. Hoffentlich haben die Nachbarn den Schrei nicht gehört (wir wohnen in einem Reihenhaus und es ist schon spät). Es wäre mir doch peinlich, wenn diese mich heulend auf dem Fußboden vorfinden, während ich meine Ich-bin-krank-und-fühle-mich-schrecklich-Schlabberklamotten anhabe und geklärt werden muss, ob mein Allerwertester gebrochen ist.

Kein Nachbar hat sich blicken lassen. Gut! Die Rolläden waren auch schon unten. Weiter folgende interne Gesprächsführung: Schmerz. Prellung. Schmerz! Stechen! Brennen! Kühlen! Kann mich nicht bewegen! AUA! Verdammt! Fuß auf kalter Fliese… Hose runter, Hintern auf kalte Fliese. MEHR SCHMERZ! Halt durch, das muss jetzt sein!

Nach einiger Zeit habe ich es dann zum Gefrierfach (Kühlakku) und zum Herd (Handtuch) geschafft und habe angefangen, meinen Hintern auf Eis zu legen. Sehr schmerzhaft. Hartes auf frisch Geprelltes. Eiskaltes auf Haut. Doppel-AUA! Irgendwann habe ich es sogar wieder nach oben geschafft (nachdem ich mühselig Geschirr und Lebensmittel von der Treppe geräumt hatte) und meine Kehrseite mit Schmerzgel eingerieben (AUA!).

Als mein Schatzi nach Hause kam, hat er erstmal geprüft, ob auch wirklich nichts gebrochen ist und er sich die Fahrt zum Notarzt auch wirklich sparen kann. Ich lag mittlerweile Bäuchlings mit Hörbuch im Bett und stellte fest, dass anscheinend auch mein linkes Bein was abgekriegt hatte.

Folgende Schwierigkeiten haben sich seitdem ergeben (wer hätte gedacht, dass man so oft die Muskeln im Hintern benutzt!):

  • Liegen auf der rechten Seite. Schwierig. Schmerzhaft.
  • Liegen auf dem Bauch. So kann ich nicht schlafen und anscheinend benutzt man dabei Muskeln im Hintern. AUA.
  • Liegen halb auf dem Bauch, halb auch der rechten Seite. Irgendwie muss ich ja schlafen.
  • Kuscheln fällt aus!
  • Aufstehen!!! Hab selten 15 Minuten für die reine Bewegung gebraucht.
  • Treppensteigen runter –> Fiese Erschütterungen
  • Treppensteigen rauf –>Fiese Muskelbeanspruchung! Das brennt!!!
  • Duschen und abtrocknen (teilweise auf einem Bein stehen –> AUTSCH!)
  • Sitzen (lerne gerade, Schmerzen zu ignorieren, ist mit Kissen auch nicht besser)
  • Aufstehen nach längerem Sitzen (lässt sich nicht ignorieren)

Immerhin hab ich das arbeitgeberfreundlich zustande gebracht: Ich bin eh schon krankgeschrieben. Die Peinlichkeit, zu meinem Arzt zu gehen und womöglich den Hintern geröngt zu bekommen, nur um bescheinigt zu kriegen, dass es sich um eine Prellung handelt (eincremen, kühlen, dauert ein bis zwei Wochen), hab ich mir aber erspart. Was derzeit neben den Schmerzen und dem Fakt, dass ich eine wandelnde Katastrophe bin, am schlimmsten ist?

MEIN HINTERN SIEHT AUS UND FÜHLT SICH AN WIE EINE HÜGELLANDSCHAFT!!!!!!! IN BLAU-BEIGE!!!!!! HOFFENTLICH GEHT DAS WIEDER WEG!!!!!

Dieser Beitrag wurde unter Typisch veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar