Es ist mal wieder so weit: Nebel

Es ist November. Ab und an nebelt es in dieser Jahreszeit morgens und abends und manchmal auf tags über. Das ist nichts neues. Ambivalentes Autofahrerverhalten leider auch nicht.

Der Nebel ist nicht sooo schlimm. Sichtweite noch mind. 200-500m. Trotzdem haben einige Autofahrer ihre Nebelscheinwerfer an (wie das auch einige bei völlig unnebeligem Wetter haben). Das ist ja auch noch in Ordnung. Heute morgen kamen mir dann gleich zwei Autofahrer mit Nebelscheinwerfer UND Fernlicht entgegen.

Fernlicht bringt nicht viel bei Nebel. Meist hat man noch weniger Sicht, weil man in eine weiße Wand schaut. Hat sich aber anscheinend noch nicht rumgesprochen. Kann auch sein, dass die Autofahrer deswegen dachten, dass es noch viel nebeliger ist, als es der Fall war. Denn das Fernlicht hatten Sie in einer Autokolonne vor einer Ortseinfahrt an. Mit einer Autokolonne als Gegenverkehr. Inklusive mir. DAS BLENDET!!!!!

Auch immer wieder beliebt bei Nebel: Nebelschlussleuchte. funktioniert bei den meisten Autos, wenn man den Lichtschalter ein Stückchen herauszieht. Anzuwenden bei Sichtweiten unter 50m! Allerdings ziehen viele Autofahrer sofort den Kausalzusammenhang: Nebel-Nebelschlussleuchte! Auf der Autobahn hatte ich heute morgen gut 1km Sicht. Da tut das wirklich nicht Not! AUCH DAS BLENDET!!!!!

Auf der anderen Seite sollte natürlich der Nebel auch nicht unterschätzt werden. Auch wenn man 1km (auf der Autobahn) oder 200-500m (auf der Landstraße) Sichtweite hat, sind ca. 200km/h auf der Autobahn und wilde Überholmanöver von jemandem, der bereits 90km/h fährt, auf der Landstraße doch wirklich ein wenig gefährlich.

Liebe Leute: Überschätzt Euch nicht bei dem Wetter und schaut noch mal in die Unterlagen von der Fahrschule, bitte!

So. Und nun warte ich auf den ersten Schnee! Dann wird’s noch interessanter auf deutschen Straßen…

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Mit der BSAG zum Freimarkt

Vor kurzem fand in Bremen mal wieder der jährliche Freimarkt statt. Für uns ist das Pflichtprogramm. Vor allem hat man die Chance auf eine Pizza bei Greger & Sohn. Die beste Pizza der Welt! (Stehen dieses Jahr auch auf dem Bremer Weihnachtsmarkt. Da nimmt man auch die Fahrzeit in kauf *mjammjam*).

Wie man feststellen kann, gehen wir hauptsächlich zum Futtern auf den Freimarkt. Wir stopfen uns mit Pizza, Currywurst, Fleischspießen, mit Schokolade überzogenes Obst, Schmalzkuchen, etc. voll und gehen meist zweimal rum, um uns die verschiedenen Fahrgeschäfte anzuschauen. Immer sehr gefährlich: Wenn die Leute nicht mal mehr schreien und eine leicht grünliche oder bleiche (nicht vom künstlichen Licht erzeugte) Gesichtsfarbe haben. Wir selber futtern, schauen zu und sind politisch unkorrekt.

Dieses Jahr haben wir uns entschieden, Park-and-Ride zu nutzen. An der Universität kann man in Bremen (am Wochenende teilweise sogar kostenlos) parken und dann mit der 6 (Straßenbahn) zum Freimarkt fahren. Kein endloses Parkplatzgesuche-und-durch-Menschenmassen-geschiebe, während man immer wieder Panik kriegt, einen Betrunkenen oder überstimulierten Teenager umzufahren. Feine Sache. Wäre da nicht…

Ja, was? Das Bezahlsystem der BSAG (Bremer Straßenbahn-Gesellschaft).Seit einigen Jahren gibt es in Bremen neue Straßenbahnen. In diesen ist es nicht mehr möglich, die Fahrkarte mit Bargeld beim Fahrer zu bezahlen. Ist ja auch gar nicht so doof, wenn der sich auf’s Fahren konzentrieren kann.

AAAABER: Als Ersatz hat die BSAG pro Bahn mehrere Touchscreen-Automaten eingebaut. Die meisten funktionieren ausschließlich mit der Geldkarte oder der BOB-Karte (BSAG-eigenes Kartensystem). Wir sind lange nicht mehr mit der BSAG gefahren und haben uns an der Haltestelle informiert. Wir bräuchten für 2 Personen Hin- und Rückfahrt 4 Tickets á 2,35€, also  9,40€. Allerdings gibt es auch das TagesTicket Plus für 8,10€,welches für zwei Erwachsene und vier Kinder und einen ganzen Tag passt. Super! Das nehmen wir!

Leider hatten wir beide nicht mehr genug Geld auf der Geldkarte, da wir sonst immer ein paar Kröten zum Parken in Bremer Parkhäusern brauchen. Mist. BOB-Karte haben wir natürlich auch nicht. Allerdings gibt es in jeder Bahn einen einzigen (!) Automaten, der Bargeld nimmt. Da die meisten Freimarkt-Besucher auf einem Samstagabend die gleiche Idee wie wir hatten und auch alle weder BOB-Ticket, noch aufgeladene Geldkarte hatten, war die Schlange in der Bahn (bitte setzen Sie sich bei der Fahrt, jaja) etwas länger. Und der ein oder andere musste erstmal das System analysieren. Die BSAG hat auf ihrer Seite sogar Lernvideos, welche man als Gelegenheitsfahrer oder Tourist natürlich nicht kennt…

Wir sind dran, halten erwartungsvoll den frisch aus dem Geldautomaten geholten 20€-Schein (Wir hatten vier davon!). Nur leider nimmt der Automat nur 5€-Scheine und 10€-Scheine. Fünfer hatten wir auch. Zwei sogar. Aber der Automat will nur einen Schein! ARGH!!! Wie soll man so 8,10€ bezahlen??? Gar nicht! Keiner in der Bahn konnte wechseln und die meisten hatten ähnliche Probleme. Wir mussten mühsam das Kleingeld zusammenkratzen und zwei Einzeltickets für je 2,35€ kaufen.

So kann man auch Gewinne machen, wenn man es so verdammt schwer macht, die günstigeren Tickets zu kaufen (waren ja ordentlich Gruppen und Familien im Zug, die Gruppentickets wollten und nicht kaufen konnten…)!

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Ich wollt doch nur Chocos

Gestern abend hatte ich einen ernsthaften Anfall von „Ich will SCHOKI!!!“. Aber ich war relativ brav (und hatte nichts anderes im Haus): Ich entschied mich für eine Schüssel Chocos mit Milch.

Rein aus Gewöhnung hab ich vorher an der Milch geschnuppert. Roch normal. Schön mit dem neuen Stern und den Chocos ins Bett gekuschelt und beim Lesen den ersten Happa genommen.

IIIIIIIHHHHHHH! Alles ganz bittter! Die Milch war umgekippt. Schnell weg damit. Aber wohin? Spüle? Passen die Chocos nicht durch. Mülleimer? Zu flüssig. Das wird widerlich! AHA! Ab ins Klo!

Spülen. Oh! Hmmm. Chocos schwimmen… Und die schwimmen auch nach drei Mal Spülen immer noch…

Mein Mann schlägt vor, sie mit ner Kelle raus zu holen. Ner Kelle? Die nachher wieder zum Essen benutzt wird? Neee! Kann man doch abwaschen sagt er. Neee! Ich fang an, die Schränke zu durchsuchen und finde ein kleines Plastiktöpfchen, das zum alten Bügeleisen gehört. So ein Teil mit Schnabel zum Einfüllen des Wassers. Wir haben ein neues Bügeleisen und damit auch ein neues Töpfchen. Das alte kann dann also weg.

OK! Also mach ich mich an die Aufgabe, die Chocos mit dem Töpfchen aus dem Klo in eine Mülltüte zu fischen. Ich mal wieder *seufz*.

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Betreuungsgeld

OK! Es ist beschlossen. Ein Bauernopfer, damit die jetzige Regierung noch ein paar Wahlgeschenke verteilen kann. Muss uns das gefallen? Nein. Ich gehe da mit Per Steinbrück konform, der das Betreuungsgeld heute im Bundestag als „Schwachsinn“ bezeichnete. Richtig so!

 Warum denke ich das? Erkläre ich gerne:

Was ist das Betreuungsgeld?

Das Betreuunggeld wurde schon als Herdprämie bezeichnet. Gar nicht so falsch, wenn ihr mich fragt. Das Betreuungsgeld wird gezahlt, wenn man sein Kind unter drei Jahren nicht in die Krippe gibt, sondern zu Hause betreut. Was natürlich bedeutet, dass man nicht arbeiten gehen kann. Was, Emanzipation hin oder her, hauptsächlich die weibliche Bevölkerung treffen wird.

Warum rege ich mich auf? Ist doch nett, wenn die Damen zu Hause ihre harte Arbeit als Mama anerkannt bekommen…

Eigentlich schon. Aaaaaber:

  1. Viele Frauen können es sich nicht leisten, zu Hause zu bleiben, um ihr Kind/ihre Kinder zu erziehen. 150€/Monat helfen da auch nicht viel. Eltern im Arbeitslosengeld II-Bezug gehen entweder leer aus oder das Betreuungsgeld wird auf Ihre Leistungen angerechnet. Das ist noch nicht so ganz raus. Also ist das Betreuungsgeld nur für diejenigen, die es sich sowieso leisten können, daheim zu bleiben.
  2. Ab 01.08.2012 besteht der gesetzliche Anspruch auf einen Krippen- bzw. Kinderbetreuungsplatz. Dies wurde von der Bundesregierung beschlossen und die Gemeinden müssen zusehen, wie sie das finanzieren. Mit dem Ergebnis, dass bei weitem nicht genug Krippenplätze zur Verfügung stehen.In meinem Landkreis wurde laut einem Zeitungsartikel rumgerechnet, dass ja eh nur 1/3 der Kinder einen Krippenplatz bräuchten. Die Eltern wurden nicht gefragt. Oooookeeeey. Den Gemeinden kommt es natürlich entgegen, wenn die Mamis (oder Papis in Ausnahmefällen) zu Hause bleiben und die 150 € kassieren. Es ist nämlich wesentlich teurer, für mehr Betreuungsplätze zu sorgen.
  3. Aus der Sicht einer Arbeitsvermittlerin: Je länger man aus seinem Job rausbleibt, desto schlechter werden die Chancen, wieder rein zu kommen. Und wieviele Arbeitgeber freuen sich, dass die Angestellten eher länger in Elternzeit bleiben? Eben. Sollte jemand zuvor ohne Beschäftigung gewesen sein, wird es noch schlimmer mit dem Wiedereinstieg. Und machen wir uns nichts vor. Sobald man erwähnt, dass man ein (oder Gott bewahre mehrere) Kind(er) hat, verschlechtern sich die Chancen gleich ungemein. Da hilft auch das AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) nix!
  4. In der Zeit der Kindesbetreuung werden nur sogenannte Meldeausfallzeiten der Rentenversicherung gemeldet. Das ist mehr oder weniger nur ein Punkte-System, um seine bestehenden Ansprüche zu halten. (Es ist wesentlich komplizierter, aber manchmal habe ich den Eindruck, das versteht nicht mal die Rentenversicherung selber…) Eingezahlt wird nichts.Jedes Jahr, dass man also wegen der Kindesbetreuung zu Hause bleibt, reduziert den Rentenanspruch, den man später mal hat (oder eben nicht). Und mal ehrlich, DER ist schon klein genug! Ich werde laut Statistiken als gehobene Mittelschicht bezeichnet und mein Rentenbescheid (kriegt man ja alle paar Jahre mal) platziert mich später knapp über dem Sozialhilfeniveau. Ich kann eigentlich schon mal einen Antrag für Wohngeld besorgen. Wie geht es dann der restlichen Mittelschicht oder allen darunter, die sich auch den Hintern wundschuften?
  5. Das Betreuungsgeld soll kurz vor der Bundestagswahl 2013 starten. Wenn das mal kein Zufall ist…

  6. Aus der Sicht einer Arbeitsvermittlerin: Eines der größten Vermittlungshemmnisse (also Steine, die einem im Weg liegen auf dem Weg in die Arbeit) in der heutigen Zeit und vor allem auf dem platten Land, wo ich arbeite, ist die fehlende Kindesbetreuung!Es gibt jetzt schon unzählige Mütter (in Einzelfällen auch Väter), die unbedingt arbeiten wollen, aber nicht wissen, wohin mit dem Kind. Und wenn man einen der heißbegehrten Plätze ergattert, ist es zumeist ein Halbtagsplatz, vormittags 8-12 Uhr. Und man muss seine Sprösslinge ja auch noch abholen, also Fahrtzeiten einrechnen. Ich selber z.B.  fahre eine gute halbe Stunde zur Arbeit. Welcher Arbeitgeber macht denn solche Zeiten mit (in meinem Beispiel noch 3 Stunden Arbeitszeit)? Und Ganztagsbetreuung heißt in den meisten Fällen max. bis 16 Uhr oder 16:30 Uhr. Vollzeit sieht in der Arbeitswelt auch anders aus.

    Und was das kostet! Ich selber habe noch keine Kinder, aber eine Kollegin von mir zahlt 200€ pro Monat für den Kindergartenplatz ihres Sohnes! Weil sie nur einen Platz in der Nachbargemeinde ergattert hat, muss sie auch noch draufzahlen…

  7. Aus der Sicht einer dreißigjährigen, verheirateten Frau, deren biologische Uhr zwar noch nicht ohrenbetäubend, aber doch wahrnehmbar tickt: Ich habe keine Kinder, weil ich nicht weiß, wie ich sie mit meinem Job und dem Job meines Mannes abstimmen kann.Mein Mann arbeitet Schichtdienst und auch er fährt eine halbe Stunde zur Arbeit. Mit den zusätzlichen Betreuungskosten, Kosten für all die teuren Sachen, die ein Kind so braucht und dem Wohnraum, den man mit Kindern braucht, brauchen wir auch beide Jobs. Evtl. geht es, wenn einer nur Teilzeit arbeitet. Da ich die meisten Aufstiegschancen habe, würde ich ungern in Teilzeit arbeiten. Dann war’s das nämlich mit Aufstieg und mehr Geld! Aber wie soll mein Mann Schichtdienst und Teilzeit kombinieren? Kindergärten und-krippen machen keine Schichten. Zumindest nicht außerhalb von Großstädten. Und selbst da ist weiterführende Kindesbetreuung so eine Sache.

    Meine Eltern arbeiten zwar nicht mehr, wohnen aber eine Stunde weit weg. WIr könnten aber bei Ihnen wohnen. Doch umziehen können nicht, weil mein Mann sonst den dreifachen Arbeitsweg (Anderthalb Stunden) hätte und meine Schwiegermama in der entgegengesetzten Richtung sonst ganz alleine wäre. Meine Eltern können nicht umziehen, weil sie bereits auf meinen Neffen aufpassen und sonst hat der keine Betreuung. Außerdem haben sie ein eigenes Haus und meine Oma zu pflegen und ihren ganzen Bekanntenkreis dort. Wäre sowie so nicht fair.

    Meine Schwiegermutter wohnt auch eine halbe Stunde entfernt und arbeitet noch 80% der Zeit. Damit fällt diese Option auch weg.

    Mein Schwiegervater wohnt mit seiner Frau drei Stunden entfernt, ist selbstständig, nicht mehr der Jüngste und ich würde ihm nicht mal mein Zwergkaninchen anvertrauen, selbst wenn er neben uns wohnen würde.

    Es gibt einen Kindergarten im Ort. Habtags. 8-12 Uhr. Krippe? Fehlanzeige. Da müssten wir in eine dritte Richtung 15 Minuten mindestens fahren. Ergo: Keine Kinder.

Fazit: NEHMT DIE MILLIONEN UND BAUT DIE KINDESBETREUUNG AUS!!!!! Das ist viel wichtiger, als denen, die es nicht brauchen, Geldgeschenke zu machen, um wiedergewählt zu werden. Das würde auch die Kassen der Jobcenter entlasten und der Altersarmut vorbeugen (mehr Kinder = mehr Beitragszahler in die Sozialversicherungen und Rentenkassen, mehr Beitragsmonate = weniger Altersarmut, da mehr Rente für den Einzelnen) und vor allem Existenzängste der Bevölkerung mindern!

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